Eine anonymisierte Auswertung von 340.000 Bewertungen und über 50.000 Kommentaren, die über CompanyMood abgegeben wurden, hat das Thema Vision & Strategie in den Mittelpunkt gestellt.
Auf der einen Seite mag das viele überraschen. Galt doch bisher die etwas lapidare Annahme, dass “viele wieder die mangelnde Wertschätzung erwähnen”.
Hier lässt sich feststellen, dass sich die gefühlte Wertschätzung im Laufe der letzten Jahre deutlich verbessert hat. Tatsächlich ist das Thema Wertschätzung auf dem ersten Platz der am besten bewerteten Themenbereiche gelandet.
Stattdessen fordern immer mehr Mitarbeitende eine klare Linie bei der strategischen und visionären Ausrichtung des Unternehmens.
Dass es hier Nachholbedarf seitens der Unternehmen gibt, wird ebenfalls in der oben genannten Auswertung sichtbar: Sowohl bei den Themenbewertungen als auch in den Kommentaren landet dieser Bereich auf dem letzten Platz. Die meisten MitarbeiterInnen sind mit der strategischen Ausrichtung und der Vision ihres Arbeitgebers nicht zufrieden. Oha!
Kickertisch und Bring-Your-Dog waren und sind natürlich nach wie vor schöne Extras, ohne dass sie der eigentlichen Relevanz der Erwartungen und Wünsche der Mitarbeitenden im Unternehmen gerecht werden.
Es ist also kein Wunder, dass immer häufiger über ESG gesprochen wird.
Was auf den ersten Blick wie ein neues Fahrsicherheitsfeature eines Mittelklassewagens klingt, steht für Environmental Social Governance. Umwelt, Soziales, Führung.
Die Schlagkraft einer Bewegung wie Fridays For Future oder auch der von fast allen politischen Parteien ins Wahlprogramm aufgenommene Umweltblock zeigt es deutlich: Es gilt nicht nur mehr das “ich will haben”, sondern das “wir müssen handeln”.
Dazu suchen Unternehmen, Rating-Agenturen und Regierungen nach standardisierten Bewertungskritieren. Wie im Bereich der Dekarbonisierung (beim sog. CO2 Fußabdruck) soll Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung festen Bewertungskriterien folgen. So war das Thema ESG auch bei der UN Weltklimakonferenz (COP26) vertreten und wird sich in Zukunft vermutlich auch steuerlich für die Unternehmen auswirken.
Mit gutem Beispiel voran
Ressourcenknappheit, Umweltverschmutzung und soziale Missstände beschäftigen uns nicht nur im privaten Bereich, sondern auch im Unternehmenskontext.
Wie nachhaltig ist eigentlich der eigene Arbeitgeber? Werden wir unserer sozialen und ökologischen Verantwortung gerecht? Und kann ich mich mit den Werten und dem Handeln überhaupt identifizieren?
Genau das sind die Kerngedanken des ESG.
Ohne zu tief in das Thema eintauchen zu wollen: Es gibt eine Vielzahl an schnellen und einfachen Umsetzungsmöglichkeiten, die eine große Wirkung erzielen können.
Dafür bedarf es keines hektisch einberufenen Projektteams, dass sich in endlosen Diskussionen darüber den Kopf zerbricht. Das wichtigste Kapital im Haus sind die eigenen Mitarbeitenden und der dadurch bereits vorhandene Ideenreichtum.
Wie man dieses tolle Gut sammeln und sichtbar machen kann, wissen wir: CompanyMood ermöglicht das einfache Erstellen von Umfragen und ermöglicht es allen Teilnehmenden, die eigenen Ideen und Wünsche zu äußern. Gemeinsam, statt Top Down.

Viele Arbeitgeber setzen auf diese Art und Weise schon Verbesserungen um: Das können auch einfache Themen wie der Verzicht auf Plastikstrohhalme, Luftballons und Kaffeekapseln im Büro sein.
Auch die eigene Travel Policy darf neu bewertet werden: Sind Geschäftstermine wirklich immer notwendig, oder können diese auch digital via Videokonferenz und Screensharing abgehalten werden? Wie sieht es mit Flugreisen aus? Ein Umstieg auf den Schienenverkehr ist oft eine gute Alternative. Seifenspender müssen nicht immer aus Kunststoff sein und Müll lässt sich einfach trennen.
Viel tiefer ins Herz des Unternehmens dringt der Governance-Bereich. Welche Maßnahmen ergreift das Unternehmen z.B. gegen Korruption? Gibt es überhaupt Aufsichtsorgane und-Strukturen? Inwiefern ist die EU-Whistleblower-Richtlinie schon umgesetzt? Können Auffälligkeiten und Missstände sicher, vertraulich und barrierefrei ans eigene Unternehmen gemeldet werden?
Tu Gutes und sprich darüber
Auch der soziale Faktor birgt Chancen: Inklusion schlägt Brücken und baut Berührungsängste ab. Ebenso ein klares Statement gegen Diskriminierung jeder Art – in vielen Unternehmen bereits als schriftlich fixiertes Wertebild vorhanden – gehört dazu. Dass diese Werte natürlich nicht nur geschrieben sondern vor allem auch gelebt werden sollten, versteht sich von selbst.
Jeder möchte in einem humanen, nach größtmöglicher Menschlichkeit strebenden Unternehmen arbeiten. Der ökonomische Erfolg wird zum großen Teil durch die eigene Belegschaft ermöglicht, die in einer von ESG geprägten Unternehmenskultur sicherlich zufriedener, erfolgreicher und dadurch produktiver arbeitet.
Die positiven Entwicklungen sollten sich auch im Employer Branding widerspiegeln, wo sich der Kreis schließt.
“Gemeinsam für eine bessere Welt” ist nicht länger nur die idealistische Idee aus vernebelten WGs deutscher Großstädte – In Anbetracht der Problemstellungen der heutigen Zeit ist es eine Verpflichtung, die auch die Wirtschaft nicht mehr ignorieren kann und auch von den MitarbeiterInnen belohnt wird.

Orlando Policicchio ist Geschäftsführer und Mitgründer von CompanyMood. Als Führungskraft und Projektmanager hat er schon früh Erfahrungen mit der Wichtigkeit von Mitarbeiterfeedback und einer gelebten Firmenkultur sammeln.
[…] zu diesen Ergebnissen rückt das globale Thema Environmental Social Governance (ESG) immer mehr in den Unternehmensfokus. Angefangen bei der sozialen Verantwortung über ökologische […]