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Mitarbeiterzufriedenheit

Stress im Job – darauf sollten Sie achten

Stress! Egal ob zuhause oder am Arbeitsplatz – die Folgen von Stress, wie z. B. psychische Erkrankungen, haben in den letzten Jahren stark zugenommen [1]. Gerade im Job existieren eine Vielzahl an belastenden Faktoren (Stressoren), die zur Unzufriedenheit von Mitarbeitern beitragen [2]. Die Arbeitsleistung sinkt [3] und im Zuge dessen denken einige MitarbeiterInnen vielleicht auch über eine Kündigung nach [4]. Stress kann als ein Ungleichgewicht zwischen den Anforderungen und dem auf einer Person lastenden Druck und den individuellen Fähigkeiten [5] und Bewältigungsmöglichkeiten [1] verstanden werden. Aber was genau sind denn Arbeitsbelastungen?

Belastungen und Stressoren

„Psychische Belastung ist die Gesamtheit aller erfassbaren Einflüsse, die von außen auf den Menschen zukommen und psychisch auf ihn einwirken“ [6]. Die Gründe der Entstehung von Arbeitsbelastung sind mitunter recht vielfältig: Fehlende soziale Unterstützung, soziale und kollegiale Konflikte, schlechte Arbeitsorganisation, schlechte Arbeitsbedingungen oder fehlende wahrgenommene Kontrolle [7] zählen ebenso wie Zeitdruck, mangelnde Anerkennung oder ein zu geringer Handlungsspielraum zu den häufigsten Stressoren in der Arbeitswelt [8,9]. Auch Unter- und Überforderungen, Arbeitsunterbrechungen [10,11,12], Jobunsicherheit [13], Rollenkonflikte und -ambiguität [14] können Stressreaktionen auslösen.

Zu hohe Arbeitsanforderungen sind eine von vielen Belastungsfaktoren im Job, die zu Stress führen können.

Beanspruchung und Stressfolgen

„Psychische Beanspruchung ist die unmittelbare (nicht langfristige) Auswirkung der psychischen Belastung im Individuum (…) einschließlich der individuellen Bewältigungsstrategien“ [6]. MitarbeiterInnen erleben Stress, wenn die Jobanforderungen die individuelle Leistungsfähigkeit übersteigen [15]. Zur Anpassung an die jeweiligen Anforderungen [1,16] reagiert unser Körper entweder mit Angriff oder Flucht, mit Wut, Angst oder Ärger oder einer gedanklichen Bewältigung [17]. Gleichermaßen äußert sich die Wirkung von Stressoren in Unkonzentriertheit oder Müdigkeit, Absentismus, erhöhten Unfallraten, kontraproduktivem Arbeitsverhalten oder einer reduzierten oder ausbleibenden Kooperationsbereitschaft [5]. Reaktionen auf länger andauernden Stress münden in einer erhöhten Anspannung, Erschöpfung und Gereiztheit oder ernsten körperlichen Gesundheitsproblemen wie Herz-Kreislauf- oder Muskel-Skelett-Erkrankungen [15,18].

All diese Belastungen und Beanspruchungen beschreiben individuelle Komponenten, d. h. wie sich Stress individuell auswirkt, ist letzten Endes davon abhängig, wie jeder einzelne von uns mit (jobbezogenen) Belastungsfaktoren umgeht [17]. Stress per se muss nicht immer negativ sein!

Bewertung von Stress

Sie sehen also: Auch wenn Sie Stress erleben, muss das nicht zwingend schlecht sein. Achten Sie beruflich (und privat) darauf, wie Sie Stress begegnen und wie Sie ihn bewerten. Können Sie eine gefährliche oder bedrohliche Situation auf Dauer alleine meistern, indem Sie Ihre Ressourcen und Bewältigungsmöglichkeiten aktivieren? Oder benötigen Sie dabei Unterstützung?

Denn erst wenn Sie einer stressigen Situation etwas positives abverlangen und positiv bewerten können, erhöht sich die Chance, solchen Situationen gelassener zu begegnen.

Tipps zur Stressreduktion

Wenn Sie merken, dass Sie in einer Stresssituation alleine nicht klar kommen, holen Sie sich Hilfe: Bitten Sie Ihren Vorgsetzten oder Ihre Kollegen um ihre Unterstützung! Oftmals gibt es belastende Faktoren, um die Sie zunächst nicht herumkommen (wie z. B. Schichtarbeit, ungenügende Dienstplangestaltung, fordernde Kunden etc.). Um zu vermeiden, dass Sie sich dadurch langfristig gestresst fühlen, geben wir Ihnen die folgenden Tipps an die Hand:

  • Identifizieren Sie wiederkehrende Stressoren – wenn Sie wissen, welche Faktoren bei Ihnen Stress auslösen, können Sie diese entsprechend bewerten und mit Ihren individuellen Ressourcen entgegenwirken.
  • Stärken Sie Ihre Ressourcen durch Entspannungsübungen (z. B. Progressive Muskelrelaxation), Achtsamkeitsübungen (Atemübungen, Yoga, …). Dazu gibt es auch innovative Apps wie Mindance, Headspace, u.a.
  • Schaffen Sie sich einen Ausgleich zu Ihrem Job – füllen Sie Ihre Freizeit mit Dingen, die Ihnen gut tun, wie z. B. mit Freunden unterwegs sein, Musik hören, Sport, aber auch Zeit nur für sich kann helfen, die psychische Widerstandskraft (Resilienz) zu stärken.

Identifizierung von Stressoren mit CompanyMood

Bei der Erfassung von jobbezogenen Belastungen sind wir Ihnen gerne behilflich. Nutzen Sie CompanyMood zur Beurteilung der psychischen Gefährdung und zur Identifizierung von Stressfaktoren am Arbeitsplatz. Lesen Sie dazu auch unseren Artikel zur psychischen Gefährdungsbeurteilung.


Quellen

[1] Ducki, A. (2009). Theoretische Grundlagen. Stress- und Ressourcenmanagement. In C. Busch, S. Roscher, A. Ducki, & T. Kalytta (Hrsg.), Stressmanagement: für Teams in Service, Gewerbe und Produktion – ein ressourcenorientiertes Trainingsmanual (pp.15–26). Heidelberg: Springer Medizin-Verlag. doi:10.1007/978-3-642-02372-9

[2] Karasek, R. A. Jr. (1979). Job demands, job decision latitude, and mental strain: Implications for job redesign. Administrative Science Quarterly, 285–308. doi:10.2307/2392498

[3] Gilboa, S., Shirom, A., Fried, Y., & Cooper, C. (2008). A meta-analysis of work demand stressors and job performance: Examining main and moderating effects. Personnel Psychology, 61, 227–271. doi:10.1111/j.1744-6570.2008.00113.x

[4] Spector, P. E., & Jex, S. M. (1998). Development of four self-report measures of job stressors and strain: Interpersonal conflict at work scale, organizational constraints scale, quantitative workload inventory, and physical symptoms inventory. Journal of Occupational Health Psychology, 3, 356–367. doi:10.1037//1076-8998.3.4.356

[5] Leka, S., Cox, T., & Griffiths, A. (2003). Work organization & stress: Systematic problem approaches for employers, managers and trade union representatives. Abgerufen über http://www.who.int/occupational_health/publications/pwh3rev.pdf

[6] Joiko, K., Schmauder, M., & Wolff G. (2010). Psychische Belastung und Beanspruchung im Berufsleben: Erkennen – Gestalten. [PDF-Version]. Abgerufen über https://www.baua.de/DE/Angebote/Publikationen/Praxis/A45.pdf

[7] Folkman, S., & Lazarus, R. S. (1980). An analysis of coping in a middle-aged community sample. Journal of Health and Social Behavior, 21, 219–239. doi.org/10.2307/2136617

[8] BKK Bundesverband (2005). Krankheitsentwicklungen–Blickpunkt: Psychische Gesundheit. BKK Gesundheitsreport. Alfeld: P. Dobler GmbH & Co KG.

[9] Semmer, N. K., Jacobshagen, N., Meier, L. L., Elfering, A., Beehr, T. A., Kälin, W., & Tschan, F. (2015). Illegitimate tasks as a source of work stress. Work & Stress, 29, 32–56. doi:10.1080/02678373.2014.1003996

[10] Rau, R., & Buyken, D. (2015). Der aktuelle Kenntnisstand über Erkrankungsrisiken durch psychische Arbeitsbelastungen: Ein systematisches Review über Metaanalysen und Reviews. Zeitschrift für Arbeits- und Organisationspsychologie A&O, 59, 113–129. doi:10.1026/0932-4089/a000186

[11] Semmer, N. K., & Mohr, G. (2001). Arbeit und Gesundheit: Konzepte und Ergebnisse der arbeitspsychologischen Streßforschung. Psychologische Rundschau, 52, 150–158. doi:10.1026//0033-3042.52.3.150

[12] Treier, M. (2015). Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen. doi.org/10.1007/978-3-658-08019-8

[13] Sverke, M., Hellgren, J., & Näswall, K. (2002). No security: A meta-analysis and review of job insecurity and its consequences. Journal of Occupational Health Psychology, 7, 242–264. doi:10.1037/1076-8998.7.3.242

[14] Rizzo, J. R., House, R. J., & Lirtzman, S. I. (1970). Role conflict and ambiguity in complex organizations. Administrative Science Quarterly, 150–163. doi:10.2307/2391486

[15] Psychosoziale Risiken und Stress am Arbeitsplatz – Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit – EU-OSHA (2018). Abgerufen über https://osha.europa.eu/de/themes/psychosocial-risks-and-stress

[16] Selye, H. (1956). The stress of life. New York USA: McGraw-Hill Book Company.

[17] Krauthahn, G. (2004). Psychologisches Grundwissen für die Polizei: ein Lehrbuch (pp. 85–91). Weinheim: Psychologie Verlags Union.

[18] Lampert, C. (2013). Hotel- und Barpsychologie. doi.org/10.1007/978-3-8274-3030-4